Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu – ich würde sagen, es ist an der Zeit für einen kleinen Jahresrückblick!
Für mich war 2015 im Grossen und Ganzen ein gutes und spannendes Jahr mit einigen, meist guten, aber auch ein paar weniger guten, Highlights:
Murphy’s Einzug
Anfang des Jahres stöberte ich unschuldig im Internet, um interessehalber herauszufinden, wieviel ein umgerittener Irish Cob Wallach im Alter von 1-5 Jahren kosten würde. Es war wirklich nur reines Interesse, um zu wissen, wie lange ich sparen muss für den Kaufpreis. Und da war er. Murphy. Ganz lieb und unschuldig stand er auf dem Bild da mit seinen blauen Augen. Liebe auf den ersten Blick.
Okay. Sei vernünftig. Jetzt nicht. Seite geschlossen.
Doch der Kleine ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Also schrieb ich wenige Tage später eine E-Mail an die in der Anzeige angegebene Adresse, um herauszufinden, ob Murphy überhaupt noch zu haben war. Ja, das war er. Nach einem langen Telefonat (lustig, denn sowohl ich, als auch Jenny, Murphy’s damalige Besitzerin, telefonieren eher ungern), in dem wir uns super verstanden, war der Besichtigungstermin auch schon ausgemacht. 2 Tage später ging’s also nach Nordrhein-Westfahlen. 300km Fahrt einfach. Meine Freundin Janina und ich verbrachten den ganzen Nachmittag dort, haben Murphy und seine Familie kennengelernt und schnell war die Entscheidung gefallen: Dieses Pony muss es sein.
Die nächsten Wochen verbrachte ich damit einen schönen Offenstall für Murphy zu finden und den Transport zu organisieren. Da ich selbst keinen Anhängerführerschein habe, fuhr meine Tante. Den Hänger hatten wir uns geliehen. Einen Stall habe ich auch gefunden, und gar nicht weit weg von mir! Klasse!
Also ging es Ende März wieder 300km nach NRW. Nachdem dem Unterschreiben des Vertrages und Abschiedstränen von Jenny ging die Fahrt für Murphy los – ab ins neue zu Hause! Der Kleine ist sehr brav mitgefahren, aber war doch etwas aufgeregt, als wir endlich da waren. Alles neu. Neue Menschen, neuer Stall, neue Gerüche! Nach ein paar Tagen in einer Paddockbox zum Ankommen durfte Murphy dann endlich in den Offentstall zu 2 weiteren Ponys. Die 3 verstanden sich gut, mit Pony Timo hat Murphy sich richtig angefreundet. Timo zog leider wenige Wochen später um und so waren es dann nur noch 2 Bewohner – Murphy und ein Haflinger Wallach.

Mein erstes Foto mit Murphy am Tag seines Einzugs
Remy’s Umzug
Im Juni fiel die Entscheidung: Remy soll auch in den Stall, in dem Murphy steht, umziehen. Eine aufregende Sache, denn Remy’s letzte Hängerfahrt war 14 Jahre her und eine nicht so gut Erfahrung! Wir nahmen den LKW, da dieser angenehmer ist für die Pferde. Remy stieg sehr brav ein und überstand auch die Fahrt ganz gut. Er war zwar zittrig, nass geschwitzt und aufgeregt, hat sich aber dennoch schnell im neuen Stall eingelebt. Sein erstes zu Hause war eine Box mit täglichem Weidegang. In der Herde war er mit Murphy und 2 weiteren Pferden. Der Grosse war anfangs etwas gestresst, weil die Ponys ihn kennenlernen wollten, doch Murphy ging mutig immer dazwischen und beschützte Remy vor zu viel Action seitens der anderen Pferde. Dieses Verhalten war überraschend. Murphy ist eigentlich rang-niedrigster und plötzlich stellte er sich gegen den Herdenchef. Nach wenigen Tagen waren die Fronten geklärt und Remy entspannte sich sichtlich.
Dadurch, dass Remy sich schnell mit Murphy anfreundete kam bei mir rasch die Überlegung auf, ihn auch in den Offenstall zu stellen. Nachdem ich dann auch noch erfuhr, dass Murphy’s derzeitiger Offenstall-Kumpel spätestens im Winter in eine Box umziehen soll, war klar: Wir probieren das aus und siehe da: Remy lebte sich super im Offenstall ein und meine zwei Jungs sind nun unzertrennlich. Es entstand die WG von Herrn Gross und Herrn Klein.

Freundschaft schliessen
Urlaub an der Nordsee
Ende September/Anfang Oktober war ich das erste Mal an der Nordsee – genauer gesagt in Cuxhaven und auf Helgoland und es war wunderschön. Einfach mal die Seele baumeln lassen, ein paar Dinge unternehmen, die im Alltag einfach zu kurz kommen oder hier in der Gegend einfach nicht so moeglich sind, wie z.B. Fotografieren, Schiffe beobachten, Schiff fahren, Wandern, Aqua-Walking, etc.
Allerdings habe ich meine zwei Chaoten doch vermisst und war dann auch wieder froh, als ich die Nasen nach dem Urlaub wiedergesehen habe.

Helgoland

Ship-Spotting in Cuxhaven

Seele baumeln lassen an der Nordsee
Remy’s Kolik
Im Oktober hatte Remy eine schwere Verstopfungskolik. Die Tierärztin kam, gab ihm Schmerzmittel und riet uns in die Klinik zu fahren, da der Verdacht auf eine Darmverschlingung bestand. Also machten wir uns im LKW auf nach Giessen in die Uni-Klinik, ca. 100km Fahrt. Dort wurden wir sofort empfangen und Remy’s Untersuchungen begannen. Er hatte eine starke Verstopfung, Flüssigkeit im Bauchraum und keine Dünndarmtätigkeit mehr und musste somit stationär aufgenommen werden. Die Ärzte stellten uns vor die Entscheidung „Operation oder Erlösen“, falls sich sein Zustand nicht bessern sollte. Wir entschieden uns für die Erlösung, denn leiden sollte der Grosse nicht und eine Operation ist nicht zwangsläufig erfolgsversprechend. Wir verliessen Remy nach Mitternacht, ungewiss, ob wir ihn noch einmal wieder sehen würden.
Am darauffolgenden Morgen (nach einer sehr kurzen, unruhigen Nacht ohne Schlaf) rief ich in der Klinik an, um mich nach dem kranken Huftier zu erkundigen: Es geht ihm besser! Erleichterung bei allen Beteiligten!
An diesem Morgen bekam Remy ein Abführmittel und während er sediert war, wurde gleich eine Zahnbehandlung durchgeführt. 2 Fliegen mit einer Klappe. Danach verbesserte sich Remy’s Zustand von Tag zu Tag. Mittwochs fuhr ich den Grossen besuchen und er sah schon ziemlich elend aus, da allein in seiner Klinik-Box. Freitag durfte er nach gutem Anfüttern der Klinik nach Hause. Für die Fahrt bekam er eine Sedierung, die eigentlich nur leicht sein sollte, aber doch ganz schön reingehauen hat, also stand ich nach Ankunft im Stall noch Stunden mit ihm da und wartete, dass er wieder wach genug war, um zu Murphy zu dürfen. Als es endlich so weit war, haben sich beide Huftiere sehr gefreut wieder vereint zu sein! Seit seinen 5 Tagen in der Klinik hängt Remy nun noch mehr an Murphy.
Da Remy stark abgenommen hat, bekommt er extra Futter, um wieder zu Kräften zu kommen, was auch sehr gut funktioniert! Unseren Futterplan kann man HIER nachlesen.

Der Grosse in der Klinik….

…und wieder zu Hause – glücklich vereint mit Murphy
Die Pferdewaage kommt!
2-3 Wochen nach Remy’s Klinikaufenthalt kam die Pferdewaage zu uns in den Stall. Natürlich wurden auch meine 2 Huftiere gewogen und vermessen.
Remy hat in der kurzen Zeit ca. 20kg zugenommen: 522kg wog er noch in der Klinik, 544kg auf der Pferdewaage. Sein Stockmass wurde mit 164cm gemessen und der BCS betrug 4.5.
Murphy wog 436kg bei einem Stockmass von 135cm und einem BCS von 7.
Für uns heisst das, dass Murphy noch weiter abnehmen (was er seit seiner Ankunft im März ja schon getan hat), und Remy weiter zunehmen sollte. Im Herbst 2016 kommt die Waage wieder, dann können wir kontrollieren, wie es um das Gewicht der Beiden steht.

Die Wiegepässe, sicher aufbewahrt in den Equidenpässen der Huftiere

BCS Tabelle
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2015 ein sehr spannendes Jahr für uns war mit vielen Erfolgen und wir uns sehr auf 2016 freuen! Es kann ja nur gut werden, oder? 🙂

Gemeinsam in die Zukunft…
Hach, das war schon ein ereignisreiches Jahr… 🙂 Ich erinnere mich noch ganz genau an den Tag, als wir uns Murphy angeschaut haben und die Zeit, bis ihr ihn endlich holen konntet. Ich glaube, das ist eine dieser Entscheidungen gewesen, die man hauptsächlich mit dem Herzen trifft und bei der es sich letztendlich herausstellt, dass es absolut richtig wahr. ♥ Ihr seid jetzt schon ein tolles Team und ihr werdet in eurer gemeinsamen Zukunft noch weiter zusammenwachsen, so wie es bei dir und Remy war. 🙂
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